Entdecker der Säure-Basen-Theorie:
Der schwedische Chemiker Prof. Dr. Ragnar Berg (1873 - 1956) stellte in einer Veröffentlichung 1912 fest, dass der menschliche Körper Basen und Säuren in einem Verhältnis 80 zu 20 herzustellen sucht. Krankheiten basieren häufig auf einem Missverhältnis, nähmlich der Übersäurung des Körpers. Um gesund zu bleiben muss die Ernährung ebenfalls das Verhältnis von 80 zu 20 berücksichtigen. Wichtig ist hierbei:
Es kommt nicht darauf an, wie sauer oder basisch ein Lebensmittel ansich ist (z.B. Zitrone ist sauer), sondern wie es sich im Organismus auswirkt (z.B. Zitrone wirkt sehr basisch!).

Was kann alles sauer sein?
Hier gebe ich jetzt die Kette der ganzen abhängigen Säure-Kreisläufe an:

• Körperzellen können im Inneren übersäuern und dadurch die biologische Reaktionen für den Körper ausser Kontrolle geraten. Die Zellen gleichen Ihre Säure mit zellulären Zwischenräumen aus.
• Die Zwischenräume der Zellen gleichen Ihre Säure mit dem Blutkreislauf aus.
• Wird das Blut zu sauer werden Puffer des Körpers wie Knochen, Knorpel, Zähne angezapft und dort Mineralien abgebaut (Osteoporose!).
• Säure kann auch mit dem Urin (über die Niere) abgebaut werden. Es gibt (unseriöse) Empfehlungen den PH-Wert des Urin zu messen und damit auf die Übersäurung des Körpers zu schliessen. Wenn aber der Urin sauer ist, kann gerade der Blutkreislauf deswegen durchaus relativ basisch sein.
• Säure wird über das Atmen und die Lunge abgeben: CO2 - Kohlendioxid. Hier kann durch Sport etwas Säure abgebaut werden.

Sauer wirkende Lebensmittel:
Sauer wirken grundsätzlich alle Lebensmittel mit überwiegend Eiweis und Kohlenhydrate. Dies sind im Wesentlichen Fleisch, Fisch und Produkte daraus. Durch den Abbau von Eiweiss wird wird im Körper ein saures Milieu erzeugt.
Früher hat man Menschen in China damit hingerichtet, dass man ihnen nur noch Fleisch zu essen gab. Damit ist deren Körper so übersäuert, dass sie daran gestorben sind.
Nahrung aus im Wesentlichen Getreideprodukte und Zucker wirken nur sauer, da bei Ihrer Verstoffwechselung im Körper viele Mineralstoffe benötigt werden und dies die Puffer aufbrauchen kann.
Fast alle gekochten, erhitzten, gebratenen, gebackenen Lebensmittel wirken nur noch sauer auf den Körper.

Basisch wirkende Lebensmittel:
Basisch wirkend sind im Prinzip Obst, Gemüse, Früche, selbst scheinbar "saure" Früchte wie Zitrone und Graipfruit. Dies gilt aber im Wesentlichen nur für Unerhitztes, also nicht gekochtes! Wenn Obst und Gemüse erhitzt wird, wirkt es nur noch sauer - ganz wenige Ausnahmen, wie z.B. die Kartoffel können auch noch gekocht basisch wirken.

Noch nicht eindeutig zu bewertende Lebensmittel ...
Getreide, Mehl, Zucker: Kohlenhydrate benötigen zur Verstoffwechselung im Körper viele Mineralstoffe. Werden diese nicht zugeführt, werden sie aus Puffern (z.B. Knochen) im Körper abgebaut. Bei Vollkorngetreide ist nun der Mineralstoffanteil etwa viermal so hoch, wie im Mehl (Typ 405) aus dem Supermarkt. Ob dies schon ausreicht, dass das Vollkorngetreide basisch wirkt, mag ich nicht abschliessen beurteilen. Ich denke erher nicht!
Eier, Tofu: Auch diese Lebensmittel enthalten überwiegend Eiweis - auch für pflanzliches Eiweis gelten hier dieselben Argumente. Um das Eiweiss aus Lebensmitteln im Körper zu verwerten, entstehen viele saure Produkte und der Körper wird sauer (siehe Gicht!). Diese Lebensmittel enthalten natürlich auch Mineralstoffe, die aber nicht ausreichen eine insgesamt basische Wirkung zu erzielen.
Milch und Milchprodukte: Milch und Milchprodukte enthalten meistens nicht unwesentlich Eiweis und lassen dieses im Körper sauer abbauen. Auch, dass die Milch Mineralstoffe hat, wie z.B. das Calcium, ändert nichts an der resultierenden sauren Wirkung von Milchprodukten. Durch die gleichzeitige Eiweisaufnahme mit dem Calcium, wird dessen Aufnahme vom Körper weitgehend verhindert und Sie scheiden es mit dem Urin einfach wieder aus! Einzige Ausnahmen könnten Milchprodukte mit möglichst wenig Eiweis sein, wie z.B. Butter oder Creme Fraiche. Aber welcher Konsument weiss schon wieviel Eiweis sein Milchprodukt noch enthält?

Was trägt sonst noch zur Überäurung des Körpers bei?
Viele Faktoren können zu einer Übersäurung des Organismus beitragen - einige nenne ich im Folgenden:

• Eine zu saure Ernährung.
• Überforderung, Stress und Angstzustände - also auch psychische Faktoren.
• Zu wenige Bewegung und Sport - kein Ausatmen der Säure über die Lungen.
• Verschiedene Medikamente.
• Zu geringe Aufnahme von Mineralstoffen.
• Zu geringe Aufnahme von Vitaminen.

Wenn nur ein gesunder Mensch täglich Obst, Gemüse, Kartoffeln, und Vollkorn-Produkte konsumiert, so unterstützt er einen ausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt in seinem Körper auf zweierlei Weise: Erstens vermindert er durch Zufuhr von "Zellwerkzeugen", also Vitaminen, Spurenelementen, den intrazellulären Ausstoss zellulärer Säuren, da die Enzymleistung optimal unterstützt wird. Zweitens stärkt er ... durch Zufuhr basischer Elektrolyte die Pufferkapazitäten seines Organismus. (Nährstoff-Akademie Salzburg)

... kam Prof. Dr. med. Lothar Wendt zu dem Schluss, dass eine überproportionale Zufuhr von Nahrungseiweis die Pufferkapazitäten des Bindegewebes sukzessive reduziert. (Nährstoff-Akademie Salzburg)

Der "Säure-Basen-Haushalt" wird alimentär sehr wesentlich vom täglichen Anteil an Proteinen, Kohlenhydraten, Fetten und Mikronährstoffen beeinflusst. (Schlussfolgerung von Nährstoff-Akademie Salzburg)

Osteoporose:
Das menschliche Skelett (auch beim Übergewichtigen) wiegt etwa 7kg - davon sind etwa 1,5kg reines Calcium. Dies ist ein beträchtliches Reservat eine Übersäurung des Körpers zu puffern und verhindern. Nur nach vielen Jahren schlechter Lebensführung kann davon so viel aufgebraucht sein, dass die Knochen nicht mehr stabil genug sind und zu leicht brechen können. Wenn wir jeden Tag nur 5% Calcium zu wenig aufnehmen, wäre das in 40 Jahren die Hälfte des Calciums in unseren Knochen.
Für den Knochenaufbau sorgen 2 grundsätzlich verschiedene Faktoren: einerseits die Hormone, welche den Knochenaufbau betreiben und andererseits genügend vorhandenes Calcium. Wenn nur eines von beidem gestört ist, kommt es zu Osteoporose! Wie es Frauen eingeredet wird, ist Osteoporose keine Östrogenmangelkrankheit, sonst hätten es ja alle Männer. Östrogen als Faktor, trägt nur etwas 5% zum Knochenaufbau bei - andere Faktoren sind wichtiger.
Viele Medikamente tragen zu Übersäurung des Körpers oder auch direkt zum Knochenabbau bei:

• Kortikoide als Antirheumamittel
• ASS, Acetylsalicylsäure, als Schmerzmittel

Wie basisch ist unser Körper ?
Unser Blut hat einen pH-Wert von 7,4 (grob: das Verhältnis von Säuren zu Basen). Eine Abweichugn von nur 0,5% erzeugt schon Schädigungen im Körper. Wenn der Wert nur 5-8% abweicht, ist das schon tödlich! Bei Leistungssportlern kann in pH-Wert im Muskelgewebe auf pH 4 sinken - im Blut wäre das tödlich. Insofern ist der Körper gezwungen schon bei einer leichten Übersäurung durch Ernährung, Sport oder Lebensumstände dies sofort und schnell auszugleichen.

Ich habe eine für hier passende Leseranfrage in einer Zeitschrift gelesen:
"Kann man sich zu basich ernähren?"
Die Antwort war natürlich:
"... Nein beantworten. Eine Alkalose durch zu viel basische Lebensmittel ist praktisch nicht möglich."
Sauer ernährt sich jeder in unserer Wohlstandsgesellschaft "automatisch". Darum sollten Sie sich so viel wie möglich basisch ernähren - ein zu viel gibt es da nicht!

Wichtige Bücher zum Thema Säuren-Basen:

Hier einige wesentliche Links und weitere Informationen:

• Die Nährstoff-Akademie Salzburg wissenschaftlich zu Säure-Basen-Haushalt.
• Osteoporose und das Säure-Basen-Gleichgewicht!
• Oeko-World: Übersäurung
• Macht sauer schlapp?
• Welchen Einfluß hat die Ernährung auf den Säure-Basen-Haushalt?
• Säure-Basen-Gleichgewicht
• Säure und Neugeborene, Osteoporose, ...
• Die Wahrheit über den Säure-Basen-Haushalt von Hans-Heinrich Jörgensen
• Basenpulver: organisch gebundene Mineralstoffe